Schottland - Island - Grönland

Juli/August 2019: Ein lange gehegter Reisetraum war die Fahrt nach Grönland, in diesem Sommer können wir dann endlich in See stechen. Ab Bremerhaven führt unsere Reise mit dem Kreuzfahrtschiff AIDA cara über Schottland und zwei Stationen in Island zunächst in den Prinz-Christian-Sund im Süden Grönlands. Drei Häfen laufen wir dann im Westen der weltgrößten Insel an, bevor die Tour über Reykjavik sowie die Shetland- und die Orkney-Inseln wieder heimwärts geht.

Bremerhaven, die Stadt an der Weser-Mündung ist Startpunkt unserer Kreuzfahrt. Von der Kolumbus-Kaje legt die AIDA cara mit einigen Minuten Verspätung zur dreiwöchigen Tour ab.

Invergordon - Schottland

Nach einem Seetag legt unser Schiff in Invergordon an, der Hafenstadt nördlich von Inverness am Rande der Highlands.

Mit Key Thomson von Exquisite Scotland gehen wir gleich nach dem Anlegen in einem Minibus auf Tour. Zu Beginn steht ein kleiner Spaziergang an der Black Rock Gorge auf dem Programm, wo Szenen für einen Harry-Potter-Film gedreht wurden. Verschiedene Panoramastopps, u.a. am Struie Hill, liegen anschließend an unserem Weg zur Balblair Distillery. Hier wartet eine kleine Whiskey-Probe auf uns.

Vorbei am Carbisdale Castle erreichen wir die Falls of Shin. Leider verzichten die Lachse heute auf die Präsentation ihrer Springkünste. Auf dem Weg zur Mittagspause in Golspie treffen wir am Straßenrand auf ein paar wilde Ziegen.

Danach geht es zum heutigen Highlight - Schloss Dunrobin mit seinem wunderschönen Park. Da sich die meisten Besucher die Raubvogelshow ansehen, haben wir für eine Weile alle Fotomotive ganz für uns. Vorbei am Loch Fleet erreichen wir schließlich das Städtchen Dornoch mit seiner kleinen Kathedrale, bevor es wieder zurück zum Schiff geht.

Auf unserem Weg von Schottland nach Island passieren wir die nördlichen Ausläufer der Färöer-Inseln. Leider öffnet sich die Nebelwand nur kurz und lässt einige wenige Blicke auf die hohen Felswände zu.

Seyðisfjörður - Island

Nach einem Seetag ist unser erster Hafen in Island erreicht - Seyðisfjörður in Austurland im Osten der Insel. Wir gehen zum am Ortsrand gelegenen Burðaráfoss und wandern von dort über Nautaklauf weiter nach Fjarðasel. Über den Skagi geht es steil bergab nach Fjörður - eine bei dem nassen Untergrund herausfordernde Strecke. Leider wird der Regen immer stärker, so dass wir reichlich durchnässt den Ort erreichen. Dort besuchen wir noch die kleine Seyðisfjarðarkirkja.

Akureyri - Island

Nächste Station auf Island ist die Hafenstadt Akureyri im Norden. Wir haben bei IceAk eine Super-Jeep-Tour zu verschiedenen Wasserfällen gebucht. Am Hafen holt uns unser Fahrer þorkilð mit seinem Jeep Krapi ab und wir unternehmen eine Privattour zu den "Fantastic Falls".

Die Fahrt führt zunächst bei leichtem Regen hinaus aus der Stadt und bald schon auf Schotterpisten durch das Bárðardalur zum Aldeyjarfoss, der durch eine schmale Stelle in ein Basaltbassin stürzt. Weiter geht es flussaufwärts zum Hrafnabjargafoss, der ziemlich versteckt liegt, aber sehr beeindruckend wirkt im Zusammenspiel mit den dunklen Wolken. An der weiteren Strecke liegt nun der bekannte Goðafoss - ein Touristenmagnet, der im völligen Kontrast zu den einsamen Wasserfällen zu Beginn der Tour steht.

Wir folgen dem Flusslauf anschließend bis zu seiner Mündung in den Nordatlantik am schwarzen Sandstrand Kaldakinn. Die hohen nebelverhangenen Klippen zaubern eine mystische Stimmung. Etwas Luft muss aus den Reifen weichen, damit wir dem weichen Sand wieder entkommen können. Dann hat þorkilð noch eine Idee, die uns seiner Meinung nach gefallen könnte. Hinter einem Bauernhof biegt er auf einen steilen Pfad bergauf - wir hatten keine Ahnung, dass man dort überhaupt mit dem Auto fahren kann und gelangen an ein Staubecken, hinter dem uns ein letzter wundervoller Wasserfall erwartet. Selbst þorkilð hatte ihn noch nie mit soviel Wasser gesehen. Nach einer kleinen Runde durch den ältesten Teil von Akureyri werden wir schließlich an der Kirche wieder abgesetzt.

Prins-Christian-Sund - Norwegen

Am vierten Seetag steht die Passage durch den Prinz-Christian-Sund im Süden Grönlands an - einer der landschaftlichen Höhepunkte der Reise. Der etwa 100 km lange Sund verbindet die Irmingersee im Osten mit der Labradorsee im Westen und trennt die Inselgruppe mit Kap Farvel vom Festland. Von den teils 1.000 Meter hohen Felsen fallen zahlreiche Wasserfälle hinab und einige Gletscher erreichen die Wasserlinie.

Zunächst liegt unser Weg im dichten Nebel, aber kaum sind wir in den Sund eingefahren, lichten sich die Wolken und geben den Blick auf eine großartige Landschaft frei. So säumen zahlreiche Eisberge unseren Weg auf der ca. sechsstündigen Passage. Als wir den Sund wieder verlassen, schließt sich die Nebelwand hinter uns und lässt diese Zauberwelt verschwinden, als wäre sie nur ein schöner Schein gewesen.

Nuuk - Grönland

Nach einem weiteren Seetag legen wir am Morgen in Grönlands Hauptstadt Nuuk an - zugleich mit 18.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes und der westlichste Hafen unserer Reise. Vormittags laufen wir vom Anleger ins Zentrum, das neben seinen bunten, romantisch anmutenden Holzhäusern auch städtische Züge trägt - Wohnblocks und Einkaufszentren.

Nachmittags unternehmen wir mit Nuuk Water Taxi eine Fjord-Tour in einem Vier-Personen-Boot und können dabei ganz dicht an einen kleinen Eisberg heranfahren sowie Gletscher und diverse Wasserfälle sehen - ein lohnenswerter Trip in beeindruckender Landschaft.

Disko-Bucht - Grönland

Ein weiteres Highlight unserer Reise erwartet uns am Folgetag. Wir durchfahren bei strahlendem Sonnenschein ab der Mittagszeit die mit Eisbergen gespickte Disko-Bucht. Jegliche Vorstellungen von Größen, Formen und Farben eines Eisbergs werden hier übertroffen. Wenn man dann bedenkt, dass sich etwa achtzig Prozent dieser faszinierenden Gebilde unter Wasser befinden, wird man schon ein wenig ehrfürchtig.

Am übernächsten Tag verlassen wir diese Region wieder und erhalten bei veränderten Lichtverhältnissen weitere bleibende Eindrücke von dieser grandiosen Welt aus Eis und Wasser.

Ilimanaq - Grönland

Der nördlichste Hafen auf unserer Tour erwartet uns am späten Nachmittag des elften Reisetages. Ilimanaq ist eine kleine Siedlung mit knapp über 50 Einwohnern, zu der wir tendern müssen. Eigentlich war Ilulissat als Reiseziel ausgeschrieben, doch schon vor Reiseantritt wurde uns mitgeteilt, dass der Hafen aus logistischen Gründen nicht angelaufen werden könne. Wie sich herausstellt, schieben sich seit einiger Zeit im Sommer Eisberge vor die Einfahrt des Eisfjords, so dass ein Anlaufen des Hafens für Kreuzfahrtschiffe nicht möglich ist. Somit entfällt auch unsere auf eigene Faust gebuchte Eisfjordtour, denn es ergibt sich für uns keine Möglichkeit von Ilimanaq nach Ilulissat zu gelangen.

Stattdessen unternehmen wir nun also eine frühabendliche Wanderung durch die schöne grönländische Natur an der Küste entlang.

Für den Folgetag planen wir eine weitere Wanderung in nördliche Richtung, um wenigstens einen Blick von Land auf den Eisfjord erhaschen zu können. Leider ist entgegen jeder Prognose der Nebel so dicht, dass man vom Schiff nicht mal zum Hafen hinübersehen kann. Die AIDA-Eisfjordtouren müssen an diesem Tag ebenfalls ausfallen. Erst abends bei der Ausfahrt lichtet sich schließlich der Himmel wieder.

Qaqortoq - Grönland

Einen weiteren Seetag in Richtung Süden lassen wir vergehen und landen schließlich morgens in Qaqortoq. Auch zur fünftgrößten Stadt Grönlands müssen wir tendern. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort unternehmen wir eine Wanderung. Leider ist der Himmel verhangen und der Regen nimmt im Laufe der Tour zu, so dass wir irgendwann abbrechen und aufs Schiff zurückkehren. Allerdings nicht ohne wieder einmal bleibende Eindrücke der grönländischen Natur im Gepäck zu haben.

Reykjavík - Island

Nachdem wir mehr als zwei volle Seetage absolviert haben, liegt endlich Reykjavík vor uns. Wir gehen gleich von Bord und nach einem strammen Fußmarsch bis zur Stadtmitte bummeln wir bei Nieselregen durch die abendliche Stadt. Die isländische Hauptstadt, die wir schon von anderen Touren kennen, soll am nächsten Tag unser Ausgangspunkt einer Tagestour auf die Halbinsel Reykjanes sein.

Bei der Ausfahrt aus dem Hafen fällt der Blick - nun bei blauem Himmel - auf die gegenüberliegende Insel Viðey mit der Kirche und dem Gutshaus Viðeyjarstofa.

Wir haben uns einen Mietwagen gebucht und wollen die Halbinsel Reykjanes auf eigene Faust abseits der Touristenströme erkunden. Zunächst gibt sich der Himmel noch verschlossen und schickt uns einige Regentropfen, doch mit zunehmender Dauer wird auch das Wetter freundlicher, so dass sich der Tag insgesamt als rundum gelungen präsentiert.

Wir fahren zunächst vorbei am Flughafen Keflavík zur einsam gelegenen Hvalneskirkja. Weiter geht es an der Küste entlang zum Leuchtturm Stafnesviti. Schließlich gelangen wir weiter südwärts an die "Brücke zwischen zwei Kontinenten" (Miðlina). Hier treffen die amerikanische und die eurasische Platte aufeinander und eine kleine Brücke verbindet symbolisch die Kontinente. Südlich von Hafnir erreichen wir das Geothermalgebiet Gunnuhver. Durch die Dampfschwaden und den noch wolkenverhangenen Himmel wirkt die Landschaft mystisch.

Nach einem kurzen Mittagsstopp in Grindavík führt die Fahrt vorbei an diversen Lavafeldern. Wir halten kurz für einige Fotos am Graenavatn und gelangen dann zum Geothermalgebiet Seltún. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen und die Erde um die Schlammtöpfe leuchtet in allen Farben. Ein weiterer kurzer Stopp oberhalb des Kleifarvatn öffnet den Blick auf die Lavastrände und Felsformationen unter uns, bevor es über Hafnafjördur wieder zurück zum Hafen geht.

Lerwick, Shetland - Schottland

Der siebte reine Seetag liegt hinter uns und wir erreichen Lerwick, die Hauptstadt der Shetland-Inseln.

Mit Grant Redfern unternehmen wir eine geführte Minibus-Tour durch den Süden der Hauptinsel Mainland. Nachdem wir die Stadt verlassen haben, halten wir zunächst bei einer Farm und erfahren einiges zu den Shetland-Ponys. In einem typischen crofthouse aus der Zeit um 1880 erläutert unser Reiseleiter dann das Landleben früherer Zeiten.

Nun erwartet uns der Höhepunkt der Tour: am Sumburgh Head können wir die Papageientaucher-Kolonie aus nächster Nähe beobachten und die putzigen Vögel beinahe streicheln - so nah sind wir dran. Nach einer Tea-Time fahren wir dann durchs Bergland hinüber zum Tombolo an der St. Ninian`s Isle - dieser Dünenstreifen bietet eine beeindruckende Landschaftskulisse.

Ein letzer Fotostopp oberhalb von Scalloway wartet auf uns, dann sind wir wieder zurück in Lerwick und ziehen noch ein wenig durch die abendlichen Straßen.

Kirkwall, Orkney - Schottland

Die letzte Station unserer Reise ist Orkney. Wir landen in Kirkwall und da wir bereits einmal auf dem Mainland unterwegs waren, haben wir uns hier einen Mietwagen organisiert und starten zu einer Wanderung am Mull Head. Wir stoppen noch kurz an der Kirche in Skaill und unternehmen dann unsere Rundwanderung entlang der Klippen und durch die Heidelandschaft. Zurück in Kirkwall besuchen wir schließlich die Kirche St. Magnus und damit endet unser letzter Landgang dieser Reise.